Das Leben von Jugendlichen findet zunehmend interaktiv statt. Freundschaften werden heute selbstverständlich im Netz gepflegt und gelebt, aber auch sozial unerwünschtes Verhalten wie Mobbing findet mehr denn je im Netz statt. Da Cyber-Mobbing in der Regel von Personen aus dem sozialen Umfeld ausgeht, kommt der Schule bei dieser Thematik eine besondere Bedeutung zu.OUTLAW, eine gemeinnützige Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe, hat nun in der Realschule Wolbeck ein gemeinsames Projekt auf dem Weg gebracht mit dem Titel „Cyber-Mobbing@fairer Umgang im Netz“. Dabei haben die beiden OUTLAW-Mitarbeiter Sebastian Geeraedts und Arne Geraedts SchülerInnen aus den Jahrgangsstufen 6 und 8 im Umgang mit dem Thema bei gemeinsamen Projekttagen geschult. „Das Interesse der Mädchen und Jungen war riesig, schließlich sind fast alle SchülerInnen bei Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken aktiv. Einige haben dabei auch schon negative Erfahrungen gemacht und davon berichtet“, erzählt Sebastian Geeraedts. „Es war uns besonders wichtig, die TeilnehmerInnen über die Sicherheitsrisiken zu informieren und ihnen konkrete Hinweise zum Schutz der Privatsphäre zu geben“ ergänzt Arne Geraedts.
Der Realschule Wolbeck ist es ein großes Anliegen den SchülerInnen einen verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Netzwerken zu vermitteln. „Schule hat die Aufgabe, die Kinder auf das Leben vorzubereiten. Soziale Netzwerke gehören heute ganz selbstverständlich zur Lebenswelt der SchülerInnen“, erklärt Schulleiterin Birgit Wenninghoff. Um die Projektinhalte nachhaltig in der Schule zu verankern, wurden im Rahmen des Projektes zusätzlich SchülerInnen aus verschiedenen Jahrgangsstufen zu „Cybermobbing-Beauftragten“ ausgebildet. Diese Kinder und Jugendlichen fungieren als AnsprechpartnerInnen für die MitschülerInnen, falls Mobbingfälle oder andere Probleme auftreten. Dieses Modell hat sich bewährt „Wenn man den LehrerInnen von Mobbing im Netz erzählt ist das den SchülerInnen peinlich oder sie gelten bei den anderen als Petze. Wir haben einen viel besseren Draht zu unseren MitschülerInnen“, erklärt der 12-jährige Schüler Yuri, der einer von zwei gewählten Cybermobbing-Beauftragten in seiner Klasse ist. „Durch die Cybermobbing-Beauftragten können Fälle schneller aufgedeckt werden und die Hürde für die TäterInnen wird größer, denn sie wissen, dass es MitschülerInnen gibt, die noch mal mit besonders geschultem Auge aufpassen“, meint Arne Geraedts.
Das Projekt wird als eins von insgesamt 16 Projekten durch die Jugendstiftung Wohn+Stadtbau gefördert. „Ausschlaggebend für die Förderung war für uns vor allem der präventive Charakter des Projektes“, erklärt Anna Pohl, Mitglied im Kuratorium „Jugendstiftung Wohn + Stadtbau“.
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